thank you, mr. duchamp
M. Duchamp / S. Afif / B. Huws / A. Ruppersberg / L. Levine

Pressetext M + R Fricke Berlin 2017

thank you, mr. duchamp
M. Duchamp / S. Afif / B. Huws / A. Ruppersberg / L. Levine

Ausstellung: 11. November - 2o. Dezember 2017

Marcel Duchamp (1887 Blainville-Crevon – 1967 Neuilly-Sur Seine)
Das Werk von Marcel Duchamp ist bis heute aus dem kunsthistorischen Diskurs nicht weg zu denken. Duchamp brach bereits als junger Künstler mit der tradierten Kunstauffassung. Im Jahr 1923, da war er gerade 36 Jahre alt, erklärte er keine Kunst mehr zu machen. Dennoch hat er ein beachtliches Oeuvre hinterlassen. Original-Arbeiten sind fast ausschließlich in Museumsbesitz. Daneben hinterließ Duchamp auch ein umfangreiches Werk im gestalterischen Bereich wie Kataloge, Zeitschriften, Bucheinbände, Plakate und Einladungskarten, die einen gleichberechtigten Stellenwert in seinem Werk einnehmen und begehrte Sammlerobjekte sind.

Die Bedeutung der Boite-en-Valise oder auch Grosse Schachtel, ein tragbares Museum seiner Werke, an der Duchamp seit 1935 gearbeitet hat, ist unbestritten. Sie ist die einzige der drei Schachteln (1914, Verte und Blanche), die als eigenständiger, geschlossener Raum betrachtet wird. Mit dieser Erfindung eines klappbaren Raummodells simuliert die Boîte eine sorgfältig berechnete Raumsituation, in die er die zwei-und dreidimensionalen Miniaturrurepliken seines Oeuvres platzieren konnte.

Nach der Fertigstellung der ersten Boîte-en-Valise der Serie A im Jahr 1941, die 69 Werkminiaturen enthält, bezeichnete Duchamp alle weiteren Schachteln der Serien nur noch als Boîte. In den Jahren 1941 bis 1968 sind sieben Serien erschienen. Die letzte noch von Duchamp betreute Ausgabe (Boîte der Serie F) wurde im Jahr 1966 unter der Aufsicht von Arturo Schwarz in Mailand aufgelegt und ist auf 80 Teile erweitert. Die zuletzt erschienene Boîte der Serie G erschien 1968 und ist nur mit dem Signaturstempel von Duchamp versehen und von seiner Frau Teeny Duchamp signiert. Maße und Inhalt sind aber identisch mit der Boîte der Serie F, die in der Ausstellung thank you, mr. duchamp gezeigt wird.

Diese Boîte aus dunkelrotem Leder offenbart in geöffnetem Zustand die Heterogenität des künstlerischen Schaffens von Marcel Duchamp. Auf kleinstem Raum bekommt der Betrachter einen Einblick in seinen einzigartigen und noch immer rätselhaften Kosmos. Die Monografie über Die Grosse Schachtel von Ecke Bonk, 1989 bei Schirmer/Mosel erschienen, informiert ausführlich über die Entstehungsgeschichte. Sie liegt in der Ausstellung zur Einsicht aus.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Galerie M + R Fricke.


Press release M + R Fricke Berlin 2017

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M. Duchamp / S. Afif / B. Huws / A. Ruppersberg / L. Levine

Ausstellung: 11 November - 2o December 2017

Marcel Duchamp (1887 Blainville-Crevon – 1967 Neuilly-Sur Seine)
Art historical discourse to date is unthinkable without the oeuvre of Marcel Duchamp. Already as a young artist Duchamp broke with traditional concepts of art. In 1923, at only 36 years of age, he declared that he would no longer make art. And yet, he left behind a considerable oeuvre. Original works are almost exclusively owned by museums. In addition, Duchamp left behind an extensive oeuvre in the realm of design as well, like catalogues, magazines, book covers, posters and invitation cards, which are of equal value to his artistic work and sought-after collector’s items.

The significance of Boîte-en-Valise, a portable museum of his works which Duchamp had worked on since 1935, is undisputed. It is the only one of three boxes (1914, Verte and Blanche) that is considered to be an autonomous enclosed space. With this invention of a collapsible spatial model, Boîte simulates a carefully calculated room setting in which he was able to place the two- and three-dimensional replicas of his oeuvre.

Upon completion in 1941 of the first Boîte-en-Valise of the A series, which contains 69 work miniatures, Duchamp referred to all of the following boxes of the series as Boîte only. Between 1941 and 1968 seven series were created. The last edition curated by Duchamp himself (Boîte series F) was published in 1966 under supervision of Arturo Schwarz in Milan and extended to 80 pieces. The last Boîte of series G was published in 1968 and contains only a stamp of Duchamp’s signature but is signed by his wife Teeny Duchamp. Measurements and content though are identical to those of the Boîte series F, which will be shown in the exhibition thank you, mr. duchamp.

When opened, this Boîte made from dark red leather reveals the heterogeneity of Marcel Duchamp’s artistic work. On a small scale, the viewer gets an insight into his unique and still mysterious cosmos. Ecke Bonk’s monograph about the Boîte-en-Valise, published in 1989 by Schirmer/Mosel, recounts in detail the history of its origin. In the exhibition it will be available to view.

For further information please contact the gallery M + R Fricke.

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